Rindfleisch und Co.: Der Konsum von rotem Fleisch und die Ernährungswissenschaften

Rotes Fleisch: Viele sind vom schlechten gesundheitlichen Einfluss von Rindfleisch und Co. überzeugt. Doch eine aktuelle wissenschaftliche Studie stellt diese weit verbreitete Annahme in Frage.

Manchmal mutet es so an, als ob schon fast im Wochenrhythmus für wahr geglaubte Weisheiten zur gesunden Ernährung in Frage gestellt werden. Für die Ernährungsbewussten können neue wissenschaftliche Erkenntnisse für Unsicherheit sorgen: Wie soll ich mich nun gesund ernähren, wenn die gesunde Kost von gestern nun ungesund sein soll (und umgekehrt)?

Rotes Fleisch als Stein des Anstosses

Die WHO stuft rotes Fleisch und Wurstwaren als krebserregend ein. Dabei wird empfohlen, verarbeitetes Fleisch möglichst zu meiden und den Konsum von rotem Fleisch auf zwei bis drei Portionen die Woche zu beschränken.

Eine neue Meta-Studie, die im Fachjournal «Annals of Internal Medicine» erschienen ist, konnte jedoch keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von rotem Fleisch und der Entstehung von Krebs erkennen. Die in der Studie veröffentlichten Erkenntnisse werden allerdings stark debattiert. Dabei geht es nicht nur um die Frage, ob rotes Fleisch nun gesund ist oder nicht, sondern auch um die Genauigkeit der Untersuchungsmethoden.

Studien: Untersuchungsmethoden im Kreuzfeuer

Viele Studien der Ernährungswissenschaften sind Beobachtungsstudien: Bei ihnen kann es schwer sein, kausale Zusammenhänge zu erstellen und belegen. Die 2019 erschienene Meta-Studie stellte bei vielen der bis zum Jahr 2018 durchgeführten Untersuchungen zum Thema einen niedrigen Qualitätsstandart fest. Das hat in der Welt der Wissenschaft für einen Eklat gesorgt: Etablierte Vertreter der Ernährungswissenschaft halten an der Gültigkeit der aktuellen Untersuchungsmethoden fest, währendem kritische Vertreter der Disziplin für strengere Richtlinien einstehen.

Ist jetzt rotes Fleisch gesund oder nicht?

Untersuchungsmethoden hin oder her – ist rotes Fleisch nun gesund? Leider lässt sich diese Frage nicht abschliessend beantworten, da sehr viele unterschiedliche Faktoren die Verdauung beeinflussen – so zum Beispiel die individuelle Zusammensetzung der Darmflora. Bei gesunden Menschen macht es daher kaum Sinn, die Essgewohnheiten stark einzuschränken. Ein gewisses Mass an Abwechslung kann allerdings nicht schaden: Unabhängig davon, ob viel rotes Fleisch nun schädlich ist oder nicht, sollten Sie eine einseitige Ernährung vermeiden. So gesehen kann mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangegangen werden. Und auch die Richtlinie «alles in Massen» ist in Sachen gesunde Ernährung ein guter Wegweiser.

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