«Eine Grippe ist telemedizinisch gut behandelbar»

Jedes Jahr erkranken in der Schweiz während der Wintermonate Zehntausende Personen an einer Grippe. Die Anzahl der Erkrankungen erreicht jeweils im Januar und Februar ihren Höhepunkt. Im Interview erzählt unsere Ärztin Dr. med. Daniela Hahn, warum eine Grippe nicht ungefährlich ist, wie sie eine Grippe telemedizinisch behandelt und sie gibt Tipps, um einer Grippe vorzubeugen.

Daniela, was sind die typischen Symptome einer Grippe?

Die Symptome einer Grippe treten oft plötzlich auf. Meist hat der Betroffene hohes Fieber über 39 Grad, Kopf-, Glieder- oder Rückenschmerzen und leidet unter extremer Müdigkeit. Ausserdem können Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Schnupfen oder Husten auftreten. Das Fieber kann sieben bis zehn Tage anhalten. Die Ursache für eine Grippeerkrankung ist eine Infektion mit einem Influenzavirus, der über Tröpfcheninfektion übertragen wird.

Eine Grippe ist nicht so harmlos wie eine Erkältung – warum nicht?

In der Schweiz sterben jedes Jahr mehrere Hundert und weltweit gar mehrere Zehntausend Menschen an der Grippe. In Deutschland starben im Winter 2017/2018 – eine der heftigsten Grippe-Saisons der vergangenen 30 Jahre – rund 25’000 Menschen an der echten Grippe. Vor allem bei älteren Menschen, Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen und immungeschwächten Personen ist das Risiko für eine Erkrankung erhöht.

Eine Patientin oder ein Patient mit Verdacht auf Grippe ruft bei Medgate an – wie wird der Betroffene behandelt?

Die Patientin oder der Patient schildert erstmal die Symptome. Wenn diese auf eine echte Grippe hinweisen und gleichzeitig keine chronischen Erkrankungen, keine Immunschwäche sowie keine weiteren alarmierenden Symptome vorliegen, kann die Patientin oder der Patient telemedizinisch behandelt werden.

Wie sieht deine Empfehlung, respektive deine Behandlung aus?

In erster Linie ist es wichtig, dass sich die Patientin oder der Patient Ruhe gönnt und ausreichend Flüssigkeit, rund zwei Liter pro Tag, zu sich nimmt. Im Weiteren empfehle ich die Einnahme von Hühnersuppe und Ingwertee. Bei einer verstopften Nase helfen Inhalationen mit Salzwasser. Je nach Beschwerden, stelle ich auch ein Rezept für Schmerzmittel oder Nasensprays aus. Im Anschluss an die telemedizinische Konsultation erhält die Patientin oder der Patient einen schriftlichen Behandlungsplan. In diesem Plan sind auch Warnsymptome aufgeführt, bei denen der Betroffene sich bei Medgate melden sollte. Es ist auch möglich, ein Arztzeugnis, das sie Arbeitsunfähigkeit der Patientin oder des Patienten bescheinigt, auszustellen.

Wieso ist eine Grippe telemedizinisch gut behandelbar?

Wenn der Telemediziner sämtliche Alarmsymptome ausschliessen kann, ist eine Grippe telemedizinisch gut behandelbar. Arzt und Patient vereinbaren weitere Konsultationen, bei denen der Gesundheitszustand des Patienten immer wieder neu beurteilt und die Behandlung angepasst werden können. Bei neuen Symptomen oder Fragen kann die Patientin oder der Patient sich jederzeit an Medgate wenden und erhält kompetenten Rat und Unterstützung.

Grundsätzlich ist die telemedizinische Behandlung einer Grippeerkrankung sinnvoll, da dadurch weitere Ansteckungen durch Kontakte mit anderen Personen in einer Arztpraxis oder in Verkehrsmitteln verhindert und die Grippe-Patienten geschont werden können.

Hast du zum Schluss noch Tipps, wie man einer Grippe vorbeugen kann?

Ich empfehle, sich generell oft an der frischen Luft zu bewegen, sich vitaminreich zu ernähren und sich regelmässig die Hände zu waschen. Grundsätzlich ist eine Grippeimpfung im Herbst empfehlenswert, insbesondere auch für Personen, die einer Risikogruppe angehören (Menschen ab 60 Jahre, chronisch Kranke, schwangere Frauen sowie medizinisches Personal).

Mein persönlicher Tipp: Trinken Sie täglich einen Ingwershot! Schälen Sie 150 g frischen Ingwer und hobeln Sie diesen fein. Schälen, entkernen und würfeln Sie zwei Äpfel, pressen Sie vier Orangen und eine Zitrone aus, geben Sie einen Esslöffel Kurkuma hinzu und pürieren Sie alles zusammen fein.

Dr. med. Daniela Hahn

Daniela, vielen Dank für das Gespräch.

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