Viele unter uns haben im Herbst und Winter mehr Mühe morgens nach dem Schlaf aufzustehen. Womit hat das zu tun?
Müdigkeit ist im Winter ein grosses Thema – zumindest in den Regionen, in denen es in dieser Jahreszeit morgens länger dunkel bleibt und abends früher dunkel wird. Braucht der Körper in der kalten Saison tatsächlich mehr Schlaf?
Melatonin und Schlaf – der Körper stellt um
Während der dunklen Winterzeit produziert der menschliche Organismus viel vom Schlafhormon Melatonin. Der Wachmacher Serotonin wird hingegen nur wenig hergestellt. Das beeinflusst unseren Schlaf- und Wachrhythmus: Wenn wir morgens aufstehen ist es noch dunkel – und wenn wir in den Feierabend gehen ist es oftmals bereits wieder Nacht. Dadurch, dass Melatonin bei Dämmerung oder Dunkelheit produziert wird, fühlen wir uns schneller müde. Der im Winter oftmals vorhandene Vitamin-D-Mangel hilft dabei auch nicht – im Gegenteil: Er kann die Schlappheit und Abgeschlagenheit zusätzlich verstärken. Das führt dazu, dass wir tatsächlich rund eine halbe Stunde mehr Schlaf im Winter benötigen.
Wir brauchen mehr Schlaf – das Pensum ändert sich jedoch nicht
In der Praxis sieht das mit dem längeren Schlaf jedoch meistens nicht so einfach aus. Die familiären und beruflichen Verpflichtungen strukturieren den Tagesablauf meist unabhängig von der Jahreszeit: Wenn Sie die Möglichkeit haben, 30 Minuten bis eine Stunde mehr Schlaf für sich einzuplanen, ist das ideal. Falls das nicht möglich ist, können Sie folgende Tipps befolgen, um im Alltag aufgeweckter zu sein:
- Bewegen Sie sich während der Mittagspause an der frischen Luft und tanken Sie Sauerstoff und Licht.
- Trinken Sie 1-2 Tassen Kaffee oder Grüntee pro Tag, um die Müdigkeit zu überwinden.
- Ernähren Sie sich möglichst vitaminreich.
- Klären Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin ab, ob eine ergänzende Einnahme von Vitamin D sinnvoll ist.
