Chiasamen sollen äusserst gesund sein. Angeblich helfen sie auch beim Abnehmen. Doch sind diese Behauptungen auch wissenschaftlich begründet?
Chia stammt aus Mexiko und soll in der Ernährung der Azteken und Mayas bereits eine bedeutende Rolle gespielt haben. Die Spanier exportierten die Pflanze erstmals im 15. Jahrhundert nach Europa – dort geriet sie jedoch relativ schnell wieder in Vergessenheit.
Heutzutage gilt Chia als «Superfood»: Die Samen werden von vielen ernährungsbewussten Personen in Smoothies, Müslis und Backwaren verwendet – vor allem aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Wirkung.
Tatsächlich weisen Chiasamen eine Reihe interessanter Inhaltsstoffe auf.
Chia – reich an Eiweiss?
Chiasamen weisen einen Proteingehalt von 16 Gramm pro 100 Gramm auf. Das sind 35% mehr als bei Haferflocken. Für ein pflanzliches Nahrungsmittel ist das relativ viel – zumal es sich um hochwertiges Eiweiss handelt.
Ballaststoffe, Fettsäuren und Co in Chiasamen
Chiasamen sind verdauungsfördernd, denn pro 100 Gramm weisen sie 34 Gramm Ballaststoffe auf. Auch Nährstoffe wie Eisen und Kalzium sind reichlich in ihnen vertreten. Des Weiteren zeichnen sich Chiasamen durch eine Vielfalt an Antioxidantien aus, die gegen freie Radikale innerhalb des menschlichen Körpers wirken können. Auch hinsichtlich Omega-3-Fettsäuren sind Chiasamen sehr reichhaltig. Diese sind für die Senkung des Blutdrucks und der allgemeinen Gesundheit des Herz-Kreislaufs förderlich.
Abnehmen mit Chia?
Chiasamen machen schnell satt. Deshalb haben Sie den Ruf, beim Abnehmen zu helfen. Bisher existieren jedoch keine wissenschaftlichen Studien, die solch eine Eigenschaft bestätigen könnten.
Chia vs. heimische Produkte
Chiasamen sind Nährstoffbomben – doch sie sind nicht zwangsläufig gesünder als regionale Lebensmittel. Leinsamen zum Beispiel sind von der Zusammensetzung her mit den lateinamerikanischen Wundersamen vergleichbar und weisen einen ähnlich hohen Omega-3-Gehalt auf. Preislich sind sie aber deutlich günstiger.
Faktor Ökobilanz
So wohltuend Chia für die Gesundheit auch ist, die Ökobilanz des Superfoods ist nicht sonderlich gut: Der weite Transportweg mit Schiff und Lastwagen belastet die Umwelt und die gesteigerte Nachfrage führt dazu, dass Monokulturen in den Anbauländern entstehen. Wer also etwas Gutes für das ohnehin stark belastete Ökosystem tun möchte, greift am besten zu Leinsamen, Haselnüssen oder Walnüssen als Alternative.
Achtung – die möglichen Nebenwirkungen von Chia
Chiasamen können blutverdünnend wirken. Wenn Sie also Medikamente gegen Blutgerinnungsstörungen zu sich nehmen, sollten Sie Vorsicht walten lassen: Konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie Chiasamen essen.
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