Die regelmässige Einnahme von Omega-3-Fischölkapseln soll vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewahren. Neue Erkenntnisse stellen diese weit verbreitete Annahme in Frage.
In den 1970er Jahren fanden Wissenschaftler heraus, dass die Bevölkerung von Grönland verhältnismässig selten an Herz-Kreislauf-Beschwerden leidet. Sie versuchten herauszufinden, weshalb das so ist: Die traditionelle grönländische Ernährung, oft aus Fisch oder Robbe bestehend, ist reich an Omega-3-Fettsäuren. Schnell entstand die Vermutung, dass die Fettsäure für die kardiovaskuläre Gesundheit förderlich sein könnte.
Die damals entstandene wissenschaftliche Studie steht jedoch gemäss jüngsten Erkenntnissen auf wackligen Beinen.
Omega-3-Fischöl – beugt es dem Herzinfarkt und Schlaganfall vor?
Eine im Jahr 2018 veröffentlichte Studie hat zu Tage gefördert, dass Omega-3-Fettsäuren keinen direkten Einfluss auf die Gesundheit des Herzens haben. Dabei wurden die Daten von 112’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Untersuchung berücksichtigt: Personen, die im Verlauf der Studie Omega-3-Fischölkapseln zu sich nahmen, erlitten ähnlich häufig Herz-Kreislauf-Beschwerden, wie die Personen, die kein Omega-3 verzehrten.
Ist ganzer Fisch besser für das Herz?
Fisch enthält nebst Omega-3-Fettsäuren auch Proteine, Mineralstoffe und Vitamine – vielleicht ist Omega 3 nur in einer Kombination von unterschiedlichen Nährstoffen wirksam?
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es noch nicht: Wie sich ganzer Fisch auf die Herzgesundheit auswirkt, wurde in den bisherigen Studien nur unzulänglich untersucht.
Die Gesundheit des Herzens muss jedoch beim Verzehr von Fischen nicht zwangsläufig im Vordergrund stehen: Fisch enthält ungefähr 18% hochwertiges Eiweiss sowie beträchtliche Mengen an Jod und Selen. Daher empfehlen viele Ernährungsexperten den Verzehr von fettreichem Fisch an ein- bis zwei Tagen pro Woche.
Wofür sind Omega-3-Fettsäuren denn überhaupt gut?
Omega-3-Fettsäuren sind für den Körper lebensnotwendig – so zum Beispiel für die Gehirnentwicklung bei Ungeborenen und für die Hirnleistung von Erwachsenen. Auch bestehen Hinweise darauf, dass Omega-3-Fettsäuren bei ADHS helfen können.
Für Vegetarier, Veganer und Personen, die aus ökologischen Gründen kein Fisch verzehren möchten, gibt es Alternativen: Der tägliche Bedarf an Omega-3-Fettsäuren lässt sich durch einen Esslöffel Rapsöl decken.
Haben Sie Fragen? Wir sind gerne für Sie da.
Das ist ein hilfreicher Hinweis. Denn ich will nicht obligatorisch Fisch essen müssen, um gesund zu bleiben. Lieber mit Rapsöl was braten.
Können Sie die Randbemerkung, dass Omega-3 Fettsäuren bei ADHS helfen könnte, ausführen? Warum sollte es helfen? Und wieviel müsste man Einnehmen?