Viele beklagen sich im Winter über die vielen lichtarmen Stunden: Der Mangel an Tageslicht kann bei manchen sogar eine saisonale Gemütsverstimmung hervorrufen – den sogenannten Winterblues. Ob die Lichttherapie dagegen helfen kann?
Das Licht steuert unsere innere Uhr und somit die Regulierung wichtiger Körperfunktionen. Der biologische Rhythmus beeinflusst zum Beispiel den Hormonhaushalt – darunter auch die Produktion von Serotonin und Melatonin. Die Konzentration dieser Hormone kann sich direkt auf die Gemütslage eines Menschen auswirken.
Lichttherapie kann gegen den Winterblues helfen
Die Lichttherapie ist tatsächlich ein erprobtes Mittel gegen saisonale Gemütsverstimmungen. Dabei sitzt die betroffene Person in regelmässigen Abständen vor einen Lichtapparat und lässt sich vom hellen, fluoreszierenden Licht bescheinen. Die Intensität des künstlichen Lichts entspricht in etwa dem Tageslicht an einem schönen Frühlingstag. Abgesehen von der ultravioletten Strahlung, nutzt der Apparat das gesamte Lichtspektrum. Wie beim Tageslicht wird das künstliche Licht über die Netzhaut aufgenommen und in elektrische Impulse umgewandelt, die dem Gehirn übermittelt werden. Bei einer täglichen Anwendung weisen viele Patientinnen und Patienten eine spürbare Besserung der Gemütslage auf.
… und wie funktioniert das Ganze?
Der Wirkmechanismus, der die Lichttherapie zu einem erfolgreichen Mittel gegen den Winterblues macht, ist bisher nicht vollends ermittelt: Da Melatonin Schwermut begünstigen kann, geht die aktuelle Forschung jedoch davon aus, dass eine tägliche Lichttherapie die Entstehung des Schlafhormons hemmt.
Wichtig zu betonen bleibt: Das Tageslicht im Winter ist genauso effektiv gegen den Winterblues. Nicht alle Personen haben jedoch an den kurzen Wintertagen die Zeit, sich tagsüber mehr als eine Stunde ins Freie zu begeben.
Wirkt Lichttherapie auch gegen Depression?
Es bestehen gewisse Hinweise, dass die Lichttherapie auch gegen Depression wirksam sein könnte. Die bisherige Forschungslage ist jedoch nicht eindeutig genug, um den Wirkungsgrad der Lichttherapie in diesem Zusammenhang zu belegen.
